Während in den vergangenen Kapiteln vorrangig die zwischenartlichen Relationen der Dinosaurier, insbesondere das Räuber-Beute-Verhältnis, Erwähnung fanden, so sollen nun verstärkt die Beziehungen zu ihren Artgenossen, welche allgemein unter dem Begriff des Sozialverhaltens zusammengefaßt werden, interessieren. Aussagen zu diesem Thema erweisen sich als sehr problematisch, denn sie können lediglich auf der Auswertung des fossil überlieferten Materials beruhen, welches auf Grund seiner Lückenhaftigkeit nur einen sehr unvollständigen Einblick in die Lebensgewohnheiten dieser Tiere erlaubt. Spekulationen treten dann an die Stelle von Tatsachen. Die Grundlage vorsichtiger Rückschlüsse auf das Sozialverhalten der Dinosaurier sind die vielen Beobachtungen rezenter Tiere, auf deren Basis Ökologen und Ethologen die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Beziehungen der Artgenossen untereinander ableiten konnten. Diese Erkenntnisse helfen den Paläobiologen, die Dinosaurier betreffenden Fragen, wenn auch nur sehr lückenhaft, so doch wenigstens teilweise, zu beantworten.